[rezension] - Die Küste der Freiheit von Maria W. Peter

Inhalt: Anna lebt ein ruhiges Leben in einer Täufergemeinde. Nach einer versuchten Vergewaltigung durch einen Soldaten, bei der sie durch einen anderen Soldaten, Lorenz, gerettet wird, ist für Anna nichts wie vorher. Lorenz geistert nur durch ihre Gedanken. Als sie ihn eines Tages halb tot im Wald entdeckt und gesund pflegt, zieht sie den Zorn der Täufergemeinde auf sich. Lorenz bot ihr beim Abschied an, sich jederzeit zu melden, wenn sie in Schwierigkeiten stecken sollte. Doch als sie seine Hilfe braucht, ist er bereits in America. Sie reist ihm hinterher und landet in der Sklaverei - er ist Soldat im Unabhängigkeitskrieg. Und nicht nur dieser Standesunterschied macht der Liebe zu Schaffen. Er ist Katholik, sie Täuferin.


Cover: Die Farbgebung finde ich sehr schön. Dennoch glaube ich, dass es eher sehr harmonisch ist, was leider die Höhen und Tiefen des Romans nicht so darstellt. Allerdings ist das alles Interpretationssache und daher, denke ich, es ist ein schönes Cover, was ich gern im Regal stehen habe. Außerdem passt es perfekt zur Farbgebung meines Blogs ;)


Meinung zu Schreibstil und Inhalt: +++ACHTUNG SPOILER+++

Der Roman lässt sich sehr flüssig lesen, ich brauchte für die 840 Seiten + Anhang nur eine Woche. Und das trotz Schule. Von Anfang an fand ich die Charaktere sehr sympathisch und war ab der ersten Seite komplett in der Geschichte gefangen. Anfangs fand ich die wörtliche Rede von Lorenz etwas gewöhnungsbedürftig, zum Beispiel "..kümmere Er sich um den Verwundeten und siehe Er zu, dass jemand hilft, ihn aufs Pferd zu heben."  Diese eigenartige Anrede ist aber im Nachwort erklärt und zieht sich glücklicherweise nicht durch das Buch. Lediglich, wenn Lorenz mit Leuten aus der Armee redet, findet diese Anrede noch einmal Anklang. Ich habe wirklich die ganze Zeit mit den Charakteren mitgefiebert, gehofft, dass Anna und Lorenz sich wieder finden. Ich habe geweint, als Lorenz "starb", hatte Wut auf Rose und ihre hintertriebenen Pläne, verspürte Angst, wenn Lorenz auf dem Schlachtfeld war und atmete beim Wiedersehen der beiden auf und verspürte eine unbändige Freude. Einen so emotionalen Roman habe ich wirklich so lange nicht gelesen, dass ich kurzzeitig überlegt habe, allen Büchern, die ich in letzter Zeit mit 5 Sternen bewertet habe, wieder einen Stern zu klauen. Hier sollte es einen Bonusstern geben. Also 6 von 5 ;)


Fazit: Eine Fortsetzung des Romans würde ich sofort kaufen. Maria W. Peter kann es definitiv mit den historischen Romanen von Iny Lorentz aufnehmen. Es gibt viele tolle Hintergrundgeschichten, wie zum Beispiel den Religionskonflikt und Standesunterschiede, die aber der eigentlichen Liebesgeschichte nicht die Show stehlen, und gut gut recherchiert sind. Manchmal fand ich, gab es zu viele tolle Zufälle für Anna und Lorenz, die man der Geschichte aber absolut gönnt und die in einem Roman meiner Meinung nach definitiv enthalten sein dürfen. Ich liebe dieses Buch und es bekommt auf jeden Fall einen Ehrenplatz im Regal. Außerdem bedanke ich mich an dieser Stelle noch einmal bei Maria W. Peter für den lieben Kontakt, die Widmung und die kleinen Zugaben (ich liebe den Kuli jetzt schon). 

Ein kleines Interview mit der Autorin folgt bald.

Insgesamt also 6 von 5 Sternen für diesen wundervollen Auswandererroman mit vielen Höhen und Tiefen!

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